Du hast Umlaute in deinen URLs und fragst dich, ob das Auswirkungen auf dein Ranking in Suchmaschinen hat? Tatsächlich können Sonderzeichen wie ä, ö und ü in Webadressen zu technischen Problemen führen und somit auch deine Sichtbarkeit in Google & Co. beeinträchtigen.
In diesem Artikel erfährst du, wie Umlaute in URLs verarbeitet werden und welche SEO-Risiken Umlaute und Sonderzeichen bergen. Außerdem verrate ich dir, welche Best Practices du beachten solltest, um optimale Rankings zu erzielen.
Domains und URLs mit Umlauten: Probleme und Risiken
Umlaute in URLs sind zwar technisch möglich, können aber zu verschiedenen Problemen führen.
Zu den häufigsten Problemen, die entstehen können zählen:
- Crawling- und Indexierungsprobleme: Google kann URLs mit Sonderzeichen manchmal nicht korrekt verarbeiten. Das führt dazu, dass Seiten nicht richtig gecrawlt werden können. Ohne das Crawling wiederum ist keine Indexierung deiner Seite möglich und damit kein Ranking in Suchmaschinen.
- Encoding-Probleme: Umlaute in Domains werden automatisch in den sogenannten Punycode umgewandelt (müller.de → xn--mller-kva.de). Das kann zu Darstellungsfehlern und unleserlichen Links führen. Im Teil der URL nach der Domain wird eine andere Codierung verwendet.
- Fehlende Unterstützung durch ältere Systeme & Tools: Manche Browser, Server oder Drittanbieter-Tools haben Schwierigkeiten mit kodierten URLs, was zu fehlerhaften Links oder Ladeproblemen führen kann.
- Probleme mit Backlinks: Werden URLs mit Umlauten falsch kopiert oder unvollständig weitergegeben, können sie nicht mehr richtig aufgerufen werden. Das führt zu 404-Fehlern und dazu, dass die auf diese fehlerhaften URLs gesetzten Backlinks dir nichts bringen, da sie ins Leere laufen.
- Schlechte Nutzererfahrung: Punycode-URLs sind schwer zu verstehen und können die Klickrate (CTR) in den Suchergebnissen oder beim Teilen der Links negativ beeinflussen.
- Duplicate Content durch falsche Weiterleitungen: Manche Systeme behandeln URLs mit Umlauten und deren kodierte Version als unterschiedliche Adressen, was zu doppeltem Inhalt und Ranking-Verlusten führen kann.
Hinweis: Google empfiehlt, Webadressen nach bestimmten Standards zu gestalten, um solche Schwierigkeiten zu vermeiden. Ein bewährtes Vorgehen ist es, Umlaute direkt umzuschreiben (ä → ae, ü → ue, ö → oe), um eine bessere Lesbarkeit und technische Stabilität zu gewährleisten.
Hintergrundwissen: Codierung von Umlauten in URLs einfach erklärt
Damit URLs weltweit korrekt verarbeitet werden können, werden Sonderzeichen, Umlaute und Leerzeichen in eine maschinenlesbare Form umgewandelt. Das nennt man URL-Encoding.
Aufbau einer URL

Codierung von Umlauten (Punycode)
Umlaute wie ä, ö, ü oder das ß können in einer Domain nicht direkt verwendet werden. Sie werden in Punycode umgewandelt, eine spezielle ASCII-Darstellung für internationale Zeichen.
Beispiel:
- müller.de → xn--mller-kva.de
- großhandel.de → xn--grohandel-z7a.de
Codierung von Leerzeichen und Sonderzeichen (URL-Encoding)
Leerzeichen und andere Sonderzeichen wie & oder ? werden ebenfalls kodiert, da sie in URLs problematisch sein können.
Häufige Beispiele:
- Leerzeichen → + (mein produkt.html → mein+produkt.html)
- & (Und-Zeichen) → %26
- ? (Fragezeichen) → %3F
Durch diese Kodierung wird die URL technisch korrekt, aber oft weniger benutzerfreundlich. Deshalb ist es ratsam, Leerzeichen durch Bindestriche zu ersetzen und auf Sonderzeichen zu verzichten
Hinweis: Die Codierung von URLs läuft zwar meist automatisch, kann aber trotzdem fehlerhaft sein. Fehler entstehen oft durch doppelte Codierungen oder wenn verschiedene Systeme die Codierung unterschiedlich handhaben.
Best Practice für SEO: Verwendung von sprechenden URLs
Grundsätzlich solltest du bei URLs am besten auf den Einsatz von Umlauten verzichten und deine URLs so gestalten, dass sie für Nutzer verständlich und damit lesbar sind. Auf diese Weise vermeidest du potenzielle Fehlerquellen und erhöhst die Nutzererfahrung deiner Website.
Bei URLs, die für Nutzer und Suchmaschinen gleichermaßen optimiert sind, spricht man in der Suchmaschinenoptimierung auch von sprechenden URLs.
Konkret bedeutet das:
- Ersetze Umlaute in deinen URLs wie ä, ü, ö und ß durch die Schreibweisen ae, ue, oe und ss
- Verzichte auf Leerzeichen in URLs und nutze stattdessen Bindestriche (-)
- Nutze nur Kleinbuchstaben
- Streiche Füllwörter und verwende in der URL Keywords bzw. relevante Begriffe
- Halte deine URLs möglichst kurz
Hinweis: Auf meiner Website verwende ich ebenfalls sprechende URLs. Mein Ratgeber, in dem es darum geht, wie man eine neue Website bekannt macht, hat zum Beispiel die folgende URL: https://www.optiphin.de/website-bekannt-machen/. So ist die URL kurz und gut lesbar und somit auf den ersten Blick für User erkennbar, was das Thema der Seite ist.
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Mehr über den Mini SEO-Kurs erfahrenSo gehst du am besten mit bestehenden URLs mit Umlauten um
Bei bestehenden URLs, die Umlaute haben, solltest du zunächst prüfen, ob die Codierung tatsächlich richtig ist und funktioniert. Das kannst du mit kostenlosen Online-Tools tun, zum Beispiel mit diesem hier.
Ist die Codierung fehlerhaft, solltest du auf jeden Fall die URL in eine sprechende URL abwandeln und eine Weiterleitung (301) auf diese neue URL einrichten.